Fotografin des Jahres 2022

Fotografin des Jahres 2022. Gewinnerin des Contest Vereinigung professioneller Kinderfotografen. Platz 1

Ein Wochenende welches minimal zur emotionalen Überforderung geführt hat ?

Contest der Vereinigung professioneller Kinderfotografen

Titel Fotografin des Jahres 2022…Am 18. März war ich in Bad Lippspringe zum jährlichen Event „Lets Connect“ welches für Fotograf/innen im Bereich Familienfotografie ausgerichtet wird. Der Tag ist voll mit Messe, Vorträgen, Aktivitäten und am Abend dann eine Gala mit der Rangverkündigung des Contest an welchem ich praktisch jedes Jahr mitmache.

Es war mein achter oder neunter Contest an dem ich mitgemacht habe. Ich hatte Jahre an denen ich kein Bild in der Top 20 platzieren konnte. Ich war natürlich sehr enttäuscht, habe es aber zum Ansporn genommen an mir zu arbeiten. Dann gab es Jahre, in denen ich eine gute Platzierung angestrebt, daraufhin gearbeitet habe und auch enttäuscht war, weil ich mein Ziel nicht erreichte. Ich merkte wie mich dieser Wettbewerb einnahm und mich beeinflusste. Gedanklich, emotional, bei meiner Arbeit…Ich musste die Reissleine ziehen und habe das letzte Jahr ausgesetzt und mich auf mich konzentriert.

Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung. Ich habe oft versucht mich der Masse anzupassen, für mich gute Bilder als Ansporn genommen auch so etwas zu erreichen. Ich habe mich von der Medienwelt, Social Media beeinflussen lassen und mir grossen Druck aufgelastet um so zu sein wie andere.

Meine Reise zu meinem ICH hat schon vor ein paar Jahren angefangen. Grosse Schritte hatte ich schon auf meinem Weg genommen, mich aber vollends auf mich konzentrieren zu können, mich und meine Arbeit als das einzige wichtige zu sehen, das konnte ich noch nicht.

Ich habe das letzte Jahr intensiv genutzt mich von dem „richtigen, schönen, einzig Besten“ Bild zu lösen, welches mir die Welt vermittelte und mich auf meine MIR wichtigen Werte konzentriert. Was macht mich aus, was ist mein Weg mit dem ich glücklich werden kann? Das ist ein Prozess, ein nicht ganz einfacher…

Ich bin in den Jahren und vor allem im vergangenen Jahr an einem Punkt angekommen, an dem ich so im Reinen mit mir war, wie noch nie. Ich konnte mich von dem Perfektionismus lösen, welcher so starken Einfluss auf viele Menschen und auch auf mich hatte.

An diesem Punkt angelangt, habe ich ganz spontan, kurz vor Einsendeschluss, Bilder eingereicht und mich ohne Plan, ohne lange Vorauswahl, ohne zu analysieren, ohne daran zu arbeiten auf dies eingelassen. Ich habe nichts erwartet und das fühlte sich so unendlich gut und wunderbar an.

Ich habe für den Contest 2022, wie die meisten Jahre zuvor, in jeder Kategorie zwei bis drei Bilder eingereicht. Nur bei der Kategorie Schwarz/Weiss konnte ich mich nicht entscheiden, dass ist meine aller liebste Kategorie, und es wurden da vier. Im Februar war dann klar, ein Bild von mir hat es ganz sicher in die Top 20 geschafft. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Fotograf/innen genannt, welche mindestens ein Bild platzieren konnte. Keiner wusste wie viel, welches Bild, welche Kategorie…

Ich bin wie gesagt, ganz entspannt und ohne Erwartungen an die Rangverkündigung. Schon in der ersten Kategorie „Schwangerschaft“ konnte ich einen 11. Platz belegen. Dann ging es weiter und fühlte sich so an, als würde es nicht mehr aufhören. Mit jeder Platzierung habe ich mich natürlich so sehr gefreut. Mit jeder Platzierung stieg aber meine Überforderung. Meine Sitznachbarinnen haben gegen Ende schon gesagt: „DU wirst die nächste Fotografin des Jahres“. Meine Antwort war, so viel ich mich erinnern mag: „Nein, bestimmt nicht, dass ist nicht möglich“. Ich spürte die Blicke, die Kameras die auf mich gerichtet waren, kurz bevor der Name des 1. Platzes gefallen ist. Mir war so schlecht und ich konnte im Kopf immer noch nicht realisieren, dass es so kommen könnte wie alle um mich herum schon sagten. Dann fiel mein Name:

„Fotografin des Jahres 2022 ist…Sabrina Züger“

Ab spätestens da, (eigentlich schon früher 😉 ) war alles nur noch surreal. Umarmungen, Gratulationen, wundervolle Worte, Fotos…Ich mag mich kaum daran erinnern wer was zu mir gesagt hat. Mir flossen die Tränen, dann war ich wieder wie erstarrt, ich konnte nichts sagen, war einfach total überfordert. Ich konnte nicht jubeln, konnte nicht schreien vor Freude, ich war wie in einer anderen Welt.

Aber die Freude ist riesig…an einem Punkt an dem ich so bei mir war wie noch nie zuvor, an einem Punkt an dem ich keine Erwartungen hatte, durfte ich einen so wundervollen Preis bekommen. Ich bin unsagbar Dankbar für so tolle Momente, für das Vertrauen von Kunden, dass mir entgegen gebracht wird, und ich kann sagen, JA ich bin stolz auf mich. Viele Jahre hat dieser Prozess gedauert an einem Punkt anzukommen an dem ich für mich so glücklich und zufrieden war wie nie zuvor. Als Sahnehäubchen dann: Fotografin des Jahres 2022

DANKE!

Danke an meine Kunden! Ich bin so Dankbar, habt ihr diese Reise mit mir gemacht, euch immer voller Vertrauen darauf eingelassen, dass ich euch diese Momente festhalten die den kostbarsten Wert haben und für immer haben werden.

Danke an meine Freunde, meine Kolleginnen die mich so viel unterstützt haben, die mir Wege gezeigt haben zu mir zu finden, die mir Mut gemacht haben!

Danke an meinen Mann, meine Kinder und meine Familie, die oft Geduld mit mir haben mussten, mich aber immer unterstützt haben und so Stolz auf mich sind. Ich liebe euch!

Eure Sabrina